“Bewegung ist gesund” reicht nicht!

Im Kampf um die Gewichtskontrolle und eine allgemein gute Gesundheit wurde in der Vergangenheit der Art und Menge der Nahrungsmittel, die wir essen und trinken, große Aufmerksamkeit gewidmet, weniger wurde der Energiemenge, die wir bei körperlicher Aktivität verbrauchen, zuteil. Doch die beiden Themen sind eng miteinander verknüpft. Im Gegensatz zu unseren Vorfahren benötigen wir im Allgemeinen keine größeren Anstrengungen, um Nahrung zu finden. Motorisierter Transport, zunehmende Automatisierung und arbeitssparende Maschinen haben zur Folge, dass die meisten Menschen immer weniger Gelegenheit haben, Energie zu verbrauchen. Es hat sich gezeigt, dass rund 70 % der Bevölkerung in Ländern mit westlichem Lebensstil nicht ausreichend aktiv sind, um gesund zu sein und ein optimales Gewicht zu halten. (EUFIC: Grundlagen 06/2006, Hubpages: Stand, Move and Walk for Your Health – aufgerufen am 28. Februar 2013)\n\n

 

Abb1Verhaeltniss_zwischen_Aktivitaet_und_GesundheitEine neue Studie zeigt, dass langes Sitzen der Figur und der Gesundheit schadet. Allerdings kommt es dabei nicht nur auf die Dauer, sondern auch auf die Anzahl der Unterbrechungen an. (Tremblay & Colley, 2010) Einer anderen Studie zufolge erhöht sich das Herzinfarktrisiko deutlich, sobald in der Freizeit mehr als zwei Stunden pro Tag vor dem Bildschirm verbracht wird. „Das ist eine Gewohnheitsfrage, viele von uns kommen nach Hause, schalten den Fernseher an und sitzen dort einige Stunden“, sagte der Autor der Studie, Emmanuel Stamatakis. Dies ist jedoch schädlich für das Herz und die Gesundheit. (Stamatakis et al., 2011) Eine weitere Studie, die im „Journal of Physiology“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass kurze Impulse von sehr intensivem Training – das entspricht nur ein paar Minuten pro Einheit – die gleichen Ergebnisse wie herkömmliches Ausdauertraining erzielen können. Die Studie wurde an 16 Studenten durchgeführt, die sechs Trainingseinheiten über zwei Wochen absolviert haben. Acht Probanden haben zwischen vier und sechs 30-Sekunden-Bursts im Rad fahren – getrennt durch vier minütige Erholungsphasen – während jeder Trainingseinheit absolviert. Die übrigen acht Probanden trainierten, indem sie 90-120 Minuten pro Tag kontinuierlich bei mittlerer Intensität Rad fuhren. Die gesamte Trainingszeit einschließlich der Erholungsphasen betrug 2.5 Stunden in der SprintGruppe, während die Ausdauer Gruppe auf 10.5 Stunden in den Wochen kam. Trotz der deutlichen Unterschiede der Trainingsmenge und Intensität zeigten beide Gruppen ähnliche Verbesserungen der körperlichen Leistungsfähigkeit und Muskeln. „Das erstaunlichste Ergebnis unserer Studie war die auffallend ähnliche Verbesserungen in Gesundheit und Leistung der Muskeln, die bei so unterschiedlichen Trainingsstrategien induziert wird.“, sagt Martin Gibala, Associate Professor of Kinesiology an der McMaster University. (Gibala et al., 2006) Das sich regelmäßige Bewegung auch positiv auf die zu erwartende Lebenszeit auswirkt, belegt eine sehr aktuelle Studie aus dem Jahr 2012 (Moore et al., 2012). In dieser wurden verschiedene Lebensgewohnheiten, wie Essgewohnheiten oder Freizeitaktivitäten, von ca. 650.000 Probanden erfasst und diese zehn Jahre lang überwacht. Unter anderem zeigte sich, dass Probanden, die sich drei Stunden pro Woche körperlich betätigen, im Durchschnitt eine bereits um zwei Jahre verlängerte Lebensdauer gegenüber sportlich inaktiven Probanden haben.

Im Vergleich zu fettleibigen, sportlich inaktiven Probanden kann sich diese Spanne sogar auf über sieben Jahre verlängern. Im Jahr 2012 wurde der Einfluss von Bewegung auf Patienten, die unter Multiple Sklerose leiden, anhand einer Bergtour zu der Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru untersucht. Die Patienten trugen actibelts® damit ihre körperlichen Einschränkungen im Verlauf der Reise analysiert werden können. Die Ergebnisse stehen aber derzeit noch aus. Bei bisherigen Untersuchungen (Addiction to physical inactivity) und 50 Probanden, die unter Multiple Sklerose leiden, hat sich gezeigt, dass ausgewählte Parameter wie tägliche Schrittanzahl von 10% bis über 80% gesteigert werden konnten. In der Broschüre Designed To Move wird zudem unter anderem der Einfluss von Nichtaktivität auf verschiedene Lebensperspektiven gesunder Menschen untersucht. Neben der bereits erwähnten geringeren Lebenserwartung wird ein negativer, langfristiger Einfluss auf Bildung, Karriere und Einkommen festgestellt. Außerdem sind Kinder von Eltern mit geringer Fitness im Durchschnitt ebenfalls sportlich inaktiver als andere Kinder in entsprechenden Altersgruppen: ein Teufelskreis schließt sich. Es hat sich auch bestätigt, dass sich Bewegung auch direkt positiv auf Stimmung und Lebensqualität auswirken kann (Kerse et al., 2010).

In Großbritannien zeigt sich jedoch ein Trend zu geringerer Bewegung. Dieser Trend kann auf Faktoren wie Stress, Schulden, Familienprobleme und Sorgen um den Arbeitsplatz zurückgeführt werden. Eine Studie, die sich erstmals mit dem Einfluss von Stress von Abteilungsleiter auf Arbeitnehmer auseinandersetzt, zeigt, dass sich ein Teil dieser Faktoren reduzieren lässt, wenn auch der Abteilungsleiter sich sportlich betätigt und damit Stress abbaut (Batman, 2012. Burton et al., 2012). Um diese Vorteile realisieren zu können, verschrieben Ärzte in einer Testphase ihren Patienten regelmäßigen Sport und verzichten dafür teils sogar auf Medikamente – mit sehr guten Erfolgen: als „Nebenwirkung“ wirkt sich Sport auch auf viele andere gesundheitliche Faktoren wie Bluthochdruck aus, die ebenfalls hätten sonst medikamentös behandelt werden müssen (Tanner, 2013). Ein weiterer positiver Effekt auf die Mortalität von Diabetes und auf das Hirngewebe durch erhöhte Sauerstoffzufuhr bei lediglich 15 Minuten Sport am Tag konnte ebenfalls bestätigt werden (Siegmund-Schulze, 2013). Der nächste Schritt ist, herauszufinden, wie ihre Patienten nachhaltig mehr Sport treiben können. Einige Ärzte schreiben individualisierte Trainingseinheiten auf Rezepte, nachdem Patienten mündlich geäußerte Empfehlungen nicht ernst genommen haben, kontrollierbare und gezielt förderbare Maßnahmen fehlen aber jedoch. An dieser Stelle setzt Move Your Health an.

Move Your Health® ist ein neuer Ansatz Menschen dazu zu motivieren sich mehr zu bewegen. Anstatt die Leser mit altbekanntem Wissen (jeden Tag 30 – 45 Minuten Sport, Inaktivität führt zu Übergewicht und Diabetes usw.) zu langweilen, wird in Move Your Health® versucht durch eine detaillierte Beantwortung der Fragen „Warum?“ und „Wie?“, sowie objektivem Feedback über Aktivitätslevel, zu mehr Bewegung zu motivieren.